Ähnlich wie im Zeichenkurs, wird für uns ein Aktmodell posieren oder wir uns selbst, uns gegenseitig oder vor dem Spiegel malen. Doch während in der Zeichnung, der Raum, der uns umgibt, in wenigen Andeutungen auf dem weißen Blatt Papier verschwinden kann, muss er in der Malerei anders bearbeitet werden.
Im Kurs lernen wir ‚farbig‘ zu sehen. Wir lernen, dass im Grunde jede Linie bereits eine Abstraktion ist, – denn es gibt kaum Linien in der uns umgebenden Wirklichkeit. Wir finden heraus, was jeden Studierenden im Besonderen interessiert. Ist es mehr eine realistische Darstellung mit ‚Haut und Haar‘, mit den feinen Übergängen von Licht zu Schatten, aufgrund derer auch die Haut ihre Farbe ändert? Oder ist es eher eine flüchtige Skizze, die atmosphärische Verortung der Figur im Raum? Dabei fragen wir uns, ob der Raum eventuell ganz einfach, vermittels lediglich einer Farbe dargestellt werden kann, um die Figur zum Leuchten zu bringen. Oder wird die Figur selbst am Ende gar nicht so wichtig und unser Blick fällt an ihren Konturen vorbei in den Raum?

Neben diesen gibt es unzählige andere Möglichkeiten der Darstellung, doch geht es in der Malerei immer auch um die Farbe selbst, um Farbkompositionen, um Farbkombinationen und natürlich den jeweiligen Farbauftrag mit Pinsel, Lappen etc., mit viel Wasser verwendet oder deckend. Im Kurs werden wir uns diesen Themen in kleinen, spielerischen Schritten nähern.