bildende KUNST
Summer School 2023 -- in der vorlesungsfreien Zeit
Workshops, Panel-Diskussionen, Impulsvorträge, Feedback- und Reflexionseinheiten: sechs Tage intensive künstlerische Arbeit, Austausch und Diskussion (28.08-02.09.2023)
Workshops, Panel-Diskussionen, Impulsvorträge, Feedback- und Reflexionseinheiten: sechs Tage intensive künstlerische Arbeit, Austausch und Diskussion (28.08-02.09.2023)
Für die Summer School ziehen wir für eine Woche buchstäblich den Stecker und arbeiten mit analogen künstlerischen Mitteln und Techniken. Dabei versteht sich das analoge künstlerische Handeln nicht gleich als Gegensatz zu digitalen Lösungsansätzen. Es ist vielmehr ein anderer Entwicklungs- und Herstellungsprozess von künstlerischen Arbeiten. Selbstverständlich ist nicht alles ohne Strom umsetzbar. Bei dieser Überlegung geht es auch weniger um ein Pro und Kontra – als um den Reiz, sich mit dem umgebenden (physischen) Raum auseinanderzusetzen und wie dieser auf uns, unseren Körper und unsere künstlerischen Handlungen wirkt. Denn das ist in der Nutzung von digitalen Medien oft der größte Unterschied, viele der vor allem in der Postproduktion getätigten Handlungen und Entscheidungen finden in einem eher kleinen Raum statt: im Abstand von Körper zu Tisch, Stuhl und Rechner. In der Summer School brechen wir dieses Setting auf. Ja, wir schmeißen gegebenenfalls auch die Stühle und Tische raus und arbeiten auf dem Boden, unter freiem Himmel und mit unserem eigenen Körper. Vor allem arbeiten wir gemeinsam und parallel (analog) in einem physisch erfahrbaren Raum: dem Atelier, dem Projektraum bzw. den künstlerischen Werkstätten.
Angeleitet durch ein interdisziplinäres Team von Lehrenden entwickeln Studierende mit verschiedenen analogen künstlerischen Mitteln eigene künstlerische Ansätze zu einem selbstgewählten Thema. Material sind der eigene Körper im physischen Raum unter der Verwendung der verschiedenen analogen Techniken wie Zeichnen, Drucken, Modellieren, Schreiben und Vortragen von Texten und die spontane oder choreografierte Bewegung im Raum. Dabei können vorher skizzierte Ideen umgesetzt werden oder es kann sich erst im Dialog mit dem Material eine Gestaltungsabsicht konturieren. Die eigene Biografie und universitäre Arbeit können in den Gestaltungsprozess einfließen und als Vorlage für die eigenen künstlerischen Arbeiten Verwendung finden. Innerhalb der Gruppe werden die (Zwischen-)Ergebnisse gegenseitig gezeigt und besprochen. Die Studierenden lernen Selbstwirksamkeit zu erfahren, Haltung zu entwickeln und die eigene Kommunikation zu stärken.
Bitte wählen Sie aus den drei verschiedenen Workshops, Beschreibung weiter unten:
Workshop 1: Zeichnung, Malerei und Collage
Workshop 2: Text, Sprache und Performance
Workshop 3: experimentelles Arbeiten mit verschiedenen Drucktechniken
ANMELDUNG:
Summer School: 28.08-02.09.2023, ganztägig
Infotreffen: 20.06.2023, 10-12 Uhr im ZOOM
Anmeldung für das Infotreffen per Mail mit kurzem Motivationsschreiben (ca. 5 Sätze) an [email protected] bis Mo.,19.06.2023. Bitte geben Sie Ihren Workshopwunsch und Ihre Matrikelnummer, sowie das Studienfach und die Fachsemesterzahl an.
Die Anmeldung über eCampus für das gesamte Modul: 20.06. (ab 12 Uhr) – 18.07.2023 (bis 12 Uhr)
ECTS Credits: 5
Für B.A.-Studierende aller Fachrichtungen ab dem 3. FS und M.A.-Studierende aller Fachrichtungen aller FS (bitte die Anrechnungsmöglichkeit selbständig prüfen) mit Interesse und Offenheit an der Auseinandersetzung mit Kunst, Wissenschaft und interdisziplinärer Zusammenarbeit. Die Literatur wird über Moodle bereitgestellt
++++
Workshop 1: Zeichnung, Malerei und Collage
Heute in Form? — Zeichnen zwischen Gegenstand und Geste
Ob einen Gegenstand genau abbildend oder sich jenem nur nähernd – auf dem Blatt Papier finden unsere Eindrücke von einem Objekt immer erst durch Linien und Flächen eine Form. Aber wie verhält es sich mit Formen, die wir zwischen all den uns umgebenden Objekten sehen, und die z.B. unsere räumliche Wahrnehmung wesentlich mitbestimmen? Haben sie eindeutige Konturen oder sind sie so flüchtig, dass nur eine spontane Geste sie zu fassen bekommt?
Ob grafisch oder gestisch – bei der Beschäftigung mit solchen Fragen, erfassen wir im Workshop Gegenstände und ihre Zwischenräume und probieren frei und spielerisch verschiedene zeichnerische Mittel und Möglichkeiten und Kombinationen aus.
mit Agnes Mrowiec, mehr Infos: www.agnesmrowiec.de
Workshop 2: Text, Sprache und Performance
Text und Performance
Die Sprache als Ausdruck unserer Identität, aber auch als feines Instrument in dieser laut gewordenen Welt. Wir erproben die eigene literarische Stimme in kreativen Schreibübungen und übersetzen den schriftlichen Ausdruck anschließend in eine körperliche Performance. Dabei bedienen wir uns den Vortrags- und Inszenierungsstrategien der Bühnenliteratur (Poetry Slam, Spoken Word u.a.) und lernen, wie man Texte auch als räumliches Ereignis erfahrbar macht. Das Workshopkonzept folgt einem experimentell-spielerischen Ansatz, der die individuelle künstlerische Haltung und Handlung der Teilnehmenden im Fokus hat.
mit Sandra Da Vina, mehr Informationen: www.sandradavina.de
Workshop 3: experimentelles Arbeiten mit verschiedenen Drucktechniken
Experiment und Druck
In diesem Workshop werden verschiedene Drucktechniken vermittelt: hauptsächlich Kaltnadelradierung (mit Acrylglas), Linoldruck und Siebdruck, aber auch experimentellere und schnellere Techniken wie die Monotypie und der Materialdruck. Mittels der verschiedenen Verfahren entwickeln wir eigene Gestaltungsideen, dabei können wir mit einem Konzept arbeiten oder aus dem Prozess heraus. Da wir uns das Atelier teilweise mit dem Workshop Zeichnung teilen, werden Impulse aus beiden Workshops zusammenfließen und es wird unweigerlich ein Austausch stattfinden.
mit Denise Winter, mehr Infos: www.denisewinter.com
Für die Summer School ziehen wir für eine Woche buchstäblich den Stecker und arbeiten mit analogen künstlerischen Mitteln und Techniken. Dabei versteht sich das analoge künstlerische Handeln nicht gleich als Gegensatz zu digitalen Lösungsansätzen. Es ist vielmehr ein anderer Entwicklungs- und Herstellungsprozess von künstlerischen Arbeiten. Selbstverständlich ist nicht alles ohne Strom umsetzbar. Bei dieser Überlegung geht es auch weniger um ein Pro und Kontra – als um den Reiz, sich mit dem umgebenden (physischen) Raum auseinanderzusetzen und wie dieser auf uns, unseren Körper und unsere künstlerischen Handlungen wirkt. Denn das ist in der Nutzung von digitalen Medien oft der größte Unterschied, viele der vor allem in der Postproduktion getätigten Handlungen und Entscheidungen finden in einem eher kleinen Raum statt: im Abstand von Körper zu Tisch, Stuhl und Rechner. In der Summer School brechen wir dieses Setting auf. Ja, wir schmeißen gegebenenfalls auch die Stühle und Tische raus und arbeiten auf dem Boden, unter freiem Himmel und mit unserem eigenen Körper. Vor allem arbeiten wir gemeinsam und parallel (analog) in einem physisch erfahrbaren Raum: dem Atelier, dem Projektraum bzw. den künstlerischen Werkstätten.
Angeleitet durch ein interdisziplinäres Team von Lehrenden entwickeln Studierende mit verschiedenen analogen künstlerischen Mitteln eigene künstlerische Ansätze zu einem selbstgewählten Thema. Material sind der eigene Körper im physischen Raum unter der Verwendung der verschiedenen analogen Techniken wie Zeichnen, Drucken, Modellieren, Schreiben und Vortragen von Texten und die spontane oder choreografierte Bewegung im Raum. Dabei können vorher skizzierte Ideen umgesetzt werden oder es kann sich erst im Dialog mit dem Material eine Gestaltungsabsicht konturieren. Die eigene Biografie und universitäre Arbeit können in den Gestaltungsprozess einfließen und als Vorlage für die eigenen künstlerischen Arbeiten Verwendung finden. Innerhalb der Gruppe werden die (Zwischen-)Ergebnisse gegenseitig gezeigt und besprochen. Die Studierenden lernen Selbstwirksamkeit zu erfahren, Haltung zu entwickeln und die eigene Kommunikation zu stärken.
Bitte wählen Sie aus den drei verschiedenen Workshops, Beschreibung weiter unten:
Workshop 1: Zeichnung, Malerei und Collage
Workshop 2: Text, Sprache und Performance
Workshop 3: experimentelles Arbeiten mit verschiedenen Drucktechniken
ANMELDUNG:
Summer School: 28.08-02.09.2023, ganztägig
Infotreffen: 20.06.2023, 10-12 Uhr im ZOOM
Anmeldung für das Infotreffen per Mail mit kurzem Motivationsschreiben (ca. 5 Sätze) an [email protected] bis Mo.,19.06.2023. Bitte geben Sie Ihren Workshopwunsch und Ihre Matrikelnummer, sowie das Studienfach und die Fachsemesterzahl an.
Die Anmeldung über eCampus für das gesamte Modul: 20.06. (ab 12 Uhr) – 18.07.2023 (bis 12 Uhr)
ECTS Credits: 5
Für B.A.-Studierende aller Fachrichtungen ab dem 3. FS und M.A.-Studierende aller Fachrichtungen aller FS (bitte die Anrechnungsmöglichkeit selbständig prüfen) mit Interesse und Offenheit an der Auseinandersetzung mit Kunst, Wissenschaft und interdisziplinärer Zusammenarbeit. Die Literatur wird über Moodle bereitgestellt
++++
Workshop 1: Zeichnung, Malerei und Collage
Heute in Form? — Zeichnen zwischen Gegenstand und Geste
Ob einen Gegenstand genau abbildend oder sich jenem nur nähernd – auf dem Blatt Papier finden unsere Eindrücke von einem Objekt immer erst durch Linien und Flächen eine Form. Aber wie verhält es sich mit Formen, die wir zwischen all den uns umgebenden Objekten sehen, und die z.B. unsere räumliche Wahrnehmung wesentlich mitbestimmen? Haben sie eindeutige Konturen oder sind sie so flüchtig, dass nur eine spontane Geste sie zu fassen bekommt?
Ob grafisch oder gestisch – bei der Beschäftigung mit solchen Fragen, erfassen wir im Workshop Gegenstände und ihre Zwischenräume und probieren frei und spielerisch verschiedene zeichnerische Mittel und Möglichkeiten und Kombinationen aus.
mit Agnes Mrowiec, mehr Infos: www.agnesmrowiec.de
Workshop 2: Text, Sprache und Performance
Text und Performance
Die Sprache als Ausdruck unserer Identität, aber auch als feines Instrument in dieser laut gewordenen Welt. Wir erproben die eigene literarische Stimme in kreativen Schreibübungen und übersetzen den schriftlichen Ausdruck anschließend in eine körperliche Performance. Dabei bedienen wir uns den Vortrags- und Inszenierungsstrategien der Bühnenliteratur (Poetry Slam, Spoken Word u.a.) und lernen, wie man Texte auch als räumliches Ereignis erfahrbar macht. Das Workshopkonzept folgt einem experimentell-spielerischen Ansatz, der die individuelle künstlerische Haltung und Handlung der Teilnehmenden im Fokus hat.
mit Sandra Da Vina, mehr Informationen: www.sandradavina.de
Workshop 3: experimentelles Arbeiten mit verschiedenen Drucktechniken
Experiment und Druck
In diesem Workshop werden verschiedene Drucktechniken vermittelt: hauptsächlich Kaltnadelradierung (mit Acrylglas), Linoldruck und Siebdruck, aber auch experimentellere und schnellere Techniken wie die Monotypie und der Materialdruck. Mittels der verschiedenen Verfahren entwickeln wir eigene Gestaltungsideen, dabei können wir mit einem Konzept arbeiten oder aus dem Prozess heraus. Da wir uns das Atelier teilweise mit dem Workshop Zeichnung teilen, werden Impulse aus beiden Workshops zusammenfließen und es wird unweigerlich ein Austausch stattfinden.
mit Denise Winter, mehr Infos: www.denisewinter.com
Die Summer School widmet sich einem wichtigen, aber oft vernachlässigten Aspekt von nachhaltiger Entwicklung: den individuellen Gestaltungspotenzialen und -räumen in einer globalen und hochtechnisierten Gesellschaft. Angeleitet durch ein interdisziplinäres Team von Lehrenden gestalten Studierende mit künstlerischen Mitteln eigene Gegenwarts- und Zukunftskonzepte von Gesellschaft. Der Garten und das Raumschiff stehen exemplarisch für die Auseinandersetzung mit utopischen und dystopischen (Zukunfts-) Orten. Über die Auseinandersetzung mit verschiedenen Kunstformen sollen in einem fachübergreifenden Kontext individuelle Gestaltungspielräume für nachhaltiges Handeln in hochtechnisierten Gesellschaften entstehen. Gefördert wird praktische Auseinandersetzung mit Nachhaltigkeit als individuellem Handlungsprinzip sowie die eigene Selbstwirksamkeitserfahrung. Da künstlerisches Handeln selten geradlinig verläuft, sondern künstlerische Arbeiten im Prozess durch Ausprobieren, Verwerfen erneutes Versuchen entstehen und zudem kein Richtig und Falsch existiert, ist dies besonders in komplizierten Kontexten eine sehr spannende und lehrreiche Arbeitsweise, die auch zukünftige Methoden des Arbeitens, Forschens und Praktizierens beeinflussen wird.
In einer Mischung aus Panel-Diskussionen, Impulsvorträgen, Feedback- und Reflexionseinheiten werden die Studierenden angeleitet, sich mit Nachhaltigkeit und nachhaltige Entwicklung fachbezogen und in überfachlicher Perspektive auseinanderzusetzen und Gestaltungsspielräume bei der Entwicklung eigener Ideen zu öffnen. Über einen Moodle-Kurs werden entsprechende Materialien zur Vorbereitung der Blockwoche bereitgestellt.
In den Workshops arbeiten die Studierenden mit künstlerischen Mitteln intensiv innerhalb der fünf Blocktagen an ihren Ideen, visualisieren diese und präsentieren und diskutieren ihre Arbeit zum Abschluss der Workshop-Phase am Samstag im Rahmen eines gemeinsamen Rundgangs.
WORKSHOPS
genaue Beschreibung siehe weiter unten.
Workshop DOKUMENTARFILM:
WHAT’S UP WITH THE FLY ON THE WALL? — filmische Beobachtung, ohne Worte erzählen
mit Mala Reinhardt
++++
Workshop ANALOGE FOTOGRAFIE:
NEUN MAL ZWÖLF — Analoge Fotografie mit DIY Großformatkameras
mit Hannes Woidich
++++
Workshop ZEICHNUNG:
UTOPISCHE FUNDSTÜCKE — Zeichnen zwischen Schlaraffenland und „beam me up, Scotty!“
mit Agnes Mrowiec
++++
Workshop OBJEKTBAU:
HILFSMITTEL UND WERKZEUGE — künstlerische Bauprojekte
mit Elisabeth Rosenthal
++++
Workshop DIGITALE FOTOGRAFIE:
DIFFERENZEN — Dokumentarische Fotografie im Zeitalter digitaler Bildproduktion
mit Patrick Lohse
++++
Workshop SPRACHKUNST/LYRIK
BILD UND SOUND — Klangräume schreiben
mit Özlem Dündar
VORTRÄGE
SILKE SCHATZ
„manheim calling“ – Ein Versuch der künstlerischen Aneignung eines Ortes am Rand des rheinischen Braunkohletagebaus.
GEORG REINHARDT
„Theater, Kontextuelle Kunst, Organismendemokratie“
Club Real 2000-2022
LISA KLOSTERKÖTTER
„Künstlerische Interventionen und öffentliche Teilhabe im ländlichen und urbanen Raum“
NADA SCHROER
„Concerning a ‚wicked problem‘ – Kuratieren als transformatorische Praxis“
MALA REINHARDT & PATRICK LOHSE
„Please turn off the camera – Dokumentation und Trauma“
++++
Konzept und Umsetzung der Summer School: Denise Winter
++++
ANMELDUNG:
Verpflichtendes Vorbereitungstreffen: 21.6.2022, 10-12 Uhr im Zoom
Summer School: 12.-17.09.2022, ganztägig
Anmeldung für das Vorbereitungstreffen per Mail mit kurzem Motivationsschreiben (ca. 5 Sätze) an [email protected] bis 13.6.2022. Bitte geben Sie Ihren Workshopwunsch und Ihre Matrikelnummer, sowie das Studienfach und die Fachsemesterzahl an.
Die Anmeldung über eCampus für das gesamte Modul: 21.06. (ab 12 Uhr) – 28.06.2022 (bis 12 Uhr)
ECTS Credits: 5
Für B.A.-Studierende aller Fachrichtungen ab dem 3. FS und M.A.-Studierende aller Fachrichtungen aller FS (bitte die Anrechnungsmöglichkeit selbständig prüfen) mit Interesse und Offenheit an der Auseinandersetzung mit Kunst, Wissenschaft und interdisziplinärer Zusammenarbeit. Die Literatur wird über Moodle bereitgestellt
Die Summer School widmet sich einem wichtigen, aber oft vernachlässigten Aspekt von nachhaltiger Entwicklung: den individuellen Gestaltungspotenzialen und -räumen in einer globalen und hochtechnisierten Gesellschaft. Angeleitet durch ein interdisziplinäres Team von Lehrenden gestalten Studierende mit künstlerischen Mitteln eigene Gegenwarts- und Zukunftskonzepte von Gesellschaft. Der Garten und das Raumschiff stehen exemplarisch für die Auseinandersetzung mit utopischen und dystopischen (Zukunfts-) Orten. Über die Auseinandersetzung mit verschiedenen Kunstformen sollen in einem fachübergreifenden Kontext individuelle Gestaltungspielräume für nachhaltiges Handeln in hochtechnisierten Gesellschaften entstehen. Gefördert wird praktische Auseinandersetzung mit Nachhaltigkeit als individuellem Handlungsprinzip sowie die eigene Selbstwirksamkeitserfahrung. Da künstlerisches Handeln selten geradlinig verläuft, sondern künstlerische Arbeiten im Prozess durch Ausprobieren, Verwerfen erneutes Versuchen entstehen und zudem kein Richtig und Falsch existiert, ist dies besonders in komplizierten Kontexten eine sehr spannende und lehrreiche Arbeitsweise, die auch zukünftige Methoden des Arbeitens, Forschens und Praktizierens beeinflussen wird.
In einer Mischung aus Panel-Diskussionen, Impulsvorträgen, Feedback- und Reflexionseinheiten werden die Studierenden angeleitet, sich mit Nachhaltigkeit und nachhaltige Entwicklung fachbezogen und in überfachlicher Perspektive auseinanderzusetzen und Gestaltungsspielräume bei der Entwicklung eigener Ideen zu öffnen. Über einen Moodle-Kurs werden entsprechende Materialien zur Vorbereitung der Blockwoche bereitgestellt.
In den Workshops arbeiten die Studierenden mit künstlerischen Mitteln intensiv innerhalb der fünf Blocktagen an ihren Ideen, visualisieren diese und präsentieren und diskutieren ihre Arbeit zum Abschluss der Workshop-Phase am Samstag im Rahmen eines gemeinsamen Rundgangs.
WORKSHOPS
genaue Beschreibung siehe weiter unten.
Workshop DOKUMENTARFILM:
WHAT’S UP WITH THE FLY ON THE WALL? — filmische Beobachtung, ohne Worte erzählen
mit Mala Reinhardt
++++
Workshop ANALOGE FOTOGRAFIE:
NEUN MAL ZWÖLF — Analoge Fotografie mit DIY Großformatkameras
mit Hannes Woidich
++++
Workshop ZEICHNUNG:
UTOPISCHE FUNDSTÜCKE — Zeichnen zwischen Schlaraffenland und „beam me up, Scotty!“
mit Agnes Mrowiec
++++
Workshop OBJEKTBAU:
HILFSMITTEL UND WERKZEUGE — künstlerische Bauprojekte
mit Elisabeth Rosenthal
++++
Workshop DIGITALE FOTOGRAFIE:
DIFFERENZEN — Dokumentarische Fotografie im Zeitalter digitaler Bildproduktion
mit Patrick Lohse
++++
Workshop SPRACHKUNST/LYRIK
BILD UND SOUND — Klangräume schreiben
mit Özlem Dündar
VORTRÄGE
SILKE SCHATZ
„manheim calling“ – Ein Versuch der künstlerischen Aneignung eines Ortes am Rand des rheinischen Braunkohletagebaus.
GEORG REINHARDT
„Theater, Kontextuelle Kunst, Organismendemokratie“
Club Real 2000-2022
LISA KLOSTERKÖTTER
„Künstlerische Interventionen und öffentliche Teilhabe im ländlichen und urbanen Raum“
NADA SCHROER
„Concerning a ‚wicked problem‘ – Kuratieren als transformatorische Praxis“
MALA REINHARDT & PATRICK LOHSE
„Please turn off the camera – Dokumentation und Trauma“
++++
Konzept und Umsetzung der Summer School: Denise Winter
++++
ANMELDUNG:
Verpflichtendes Vorbereitungstreffen: 21.6.2022, 10-12 Uhr im Zoom
Summer School: 12.-17.09.2022, ganztägig
Anmeldung für das Vorbereitungstreffen per Mail mit kurzem Motivationsschreiben (ca. 5 Sätze) an [email protected] bis 13.6.2022. Bitte geben Sie Ihren Workshopwunsch und Ihre Matrikelnummer, sowie das Studienfach und die Fachsemesterzahl an.
Die Anmeldung über eCampus für das gesamte Modul: 21.06. (ab 12 Uhr) – 28.06.2022 (bis 12 Uhr)
ECTS Credits: 5
Für B.A.-Studierende aller Fachrichtungen ab dem 3. FS und M.A.-Studierende aller Fachrichtungen aller FS (bitte die Anrechnungsmöglichkeit selbständig prüfen) mit Interesse und Offenheit an der Auseinandersetzung mit Kunst, Wissenschaft und interdisziplinärer Zusammenarbeit. Die Literatur wird über Moodle bereitgestellt
In diesem einwöchigen Workshop experimentieren wir mit einem der zentralsten Konzepte des Dokumentarfilms: der Beobachtung. In kleinen Teams werden wir kurze Clips produzieren. Dabei durchlaufen wir alle Produktionschritte des Dokumentarfilms und hinterfragen zugleich das Konzept der vermeintlich unbeteiligten „fly on the wall“. Die entstandenen Kurzfilme werden am Ende der Sommerakademie gemeinsam vorgeführt.
Die Beobachtung wird oft als Kernelement des Dokumentarfilms angesehen. In diesem praktischen Workshop werden wir uns daran ausprobieren, Handlungsabläufe zu begleiten und ohne in den Prozess einzugreifen lernen etwas ohne Worte zu erzählen. Durch die Zwischentöne und feinen Nuancen, die wir in der filmischen Beobachtung wahrnehmen, eröffnet sich uns die Möglichkeit Orte, Dinge und Personen zu beschreiben. Während diese Herangehensweise oftmals als „fly on the wall“, einer quasi neutralen Beobachtung seitens Unbeteiligter, beschrieben wird, möchten wir uns die Konsequenzen und Einflüsse unserer eigenen Anwesenheit schon zu Beginn verdeutlichen. Dazu nähern wir uns in der Einführung dem Thema auch mit kritischen Fragen an: Was ist eine Beobachtung? Was sind die spezifischen Möglichkeiten des Filmischen? Welche Kritik könnte diese Herangehensweise provozieren? Nach der Besprechung filmischer Beispiele finden sich die Teilnehmer*innen in Teams von 2-3 Personen zusammen. In den folgenden Tagen werden sie mit Technik ausgerüstet ihre eigenen Beobachtungen drehen, schneiden und besprechen. Hier stehen die Erfahrungen der Teilnehmer*innen im Mittelpunkt. Es müssen keine fertigen Filme mit abgeschlossenen Erzählbögen entstehen. Vielmehr sind die entstandenen Clips als Momentaufnahmen gedacht. Sie werden Dokumente der jeweils gemachten Erfahrungen sein und in der Gesamtpräsentation aller Workshops am Ende der Sommerakademie vorgeführt. Die kurzen Filme sind dabei das Produkt der Herausforderung in einem zeitlich begrenzten Rahmen als Filmteam zusammenzuarbeiten und sich dabei mit Neugier und Mut auszuprobieren.
Workshop mit: Mala Reinhardt
++++
Mala Reinhardt arbeitet als Regisseurin und Produzentin von Dokumentarfilmen. Zunächst studierte sie Ethnologie in Köln, Neu-Delhi und Kampala. In ihrer filmischen Arbeit konzentriert sie sich vor allem auf unerzählte Geschichten und Gegennarrative zu öffentlichen Diskursen aus migrantischer und feministischer Perspektive. Ihr jüngster Langfilm DER ZWEITE ANSCHLAG, ein freies Projekt über rechte Gewalt in Deutschland, premierte 2018 auf der DOK Leipzig im Deutschen Wettbewerb. Derzeit arbeitet sie am langen Dokumentarfilm FAMILIAR PLACES, in dem es um das Thema Mehrfachzugehörigkeit geht.
Link zum Film von Mala: derzweiteanschlag.de
Foto:
In diesem einwöchigen Workshop experimentieren wir mit einem der zentralsten Konzepte des Dokumentarfilms: der Beobachtung. In kleinen Teams werden wir kurze Clips produzieren. Dabei durchlaufen wir alle Produktionschritte des Dokumentarfilms und hinterfragen zugleich das Konzept der vermeintlich unbeteiligten „fly on the wall“. Die entstandenen Kurzfilme werden am Ende der Sommerakademie gemeinsam vorgeführt.
Die Beobachtung wird oft als Kernelement des Dokumentarfilms angesehen. In diesem praktischen Workshop werden wir uns daran ausprobieren, Handlungsabläufe zu begleiten und ohne in den Prozess einzugreifen lernen etwas ohne Worte zu erzählen. Durch die Zwischentöne und feinen Nuancen, die wir in der filmischen Beobachtung wahrnehmen, eröffnet sich uns die Möglichkeit Orte, Dinge und Personen zu beschreiben. Während diese Herangehensweise oftmals als „fly on the wall“, einer quasi neutralen Beobachtung seitens Unbeteiligter, beschrieben wird, möchten wir uns die Konsequenzen und Einflüsse unserer eigenen Anwesenheit schon zu Beginn verdeutlichen. Dazu nähern wir uns in der Einführung dem Thema auch mit kritischen Fragen an: Was ist eine Beobachtung? Was sind die spezifischen Möglichkeiten des Filmischen? Welche Kritik könnte diese Herangehensweise provozieren? Nach der Besprechung filmischer Beispiele finden sich die Teilnehmer*innen in Teams von 2-3 Personen zusammen. In den folgenden Tagen werden sie mit Technik ausgerüstet ihre eigenen Beobachtungen drehen, schneiden und besprechen. Hier stehen die Erfahrungen der Teilnehmer*innen im Mittelpunkt. Es müssen keine fertigen Filme mit abgeschlossenen Erzählbögen entstehen. Vielmehr sind die entstandenen Clips als Momentaufnahmen gedacht. Sie werden Dokumente der jeweils gemachten Erfahrungen sein und in der Gesamtpräsentation aller Workshops am Ende der Sommerakademie vorgeführt. Die kurzen Filme sind dabei das Produkt der Herausforderung in einem zeitlich begrenzten Rahmen als Filmteam zusammenzuarbeiten und sich dabei mit Neugier und Mut auszuprobieren.
Workshop mit: Mala Reinhardt
++++
Mala Reinhardt arbeitet als Regisseurin und Produzentin von Dokumentarfilmen. Zunächst studierte sie Ethnologie in Köln, Neu-Delhi und Kampala. In ihrer filmischen Arbeit konzentriert sie sich vor allem auf unerzählte Geschichten und Gegennarrative zu öffentlichen Diskursen aus migrantischer und feministischer Perspektive. Ihr jüngster Langfilm DER ZWEITE ANSCHLAG, ein freies Projekt über rechte Gewalt in Deutschland, premierte 2018 auf der DOK Leipzig im Deutschen Wettbewerb. Derzeit arbeitet sie am langen Dokumentarfilm FAMILIAR PLACES, in dem es um das Thema Mehrfachzugehörigkeit geht.
Link zum Film von Mala: derzweiteanschlag.de
Foto:
In der analogen Fotografie sind anders als in der digitalen Fotografie nicht alle Parameter exakt zu steuern und nur bedingt planbar. Was anfangs als Nachteil erscheint, kann in das eigene künstlerische Schaffen einfließen. In unserem Kurs werden wir prozessorientiert arbeiten. Alle Schritte, vom Konstruieren der Großformatkameras über das Konfektionieren der neun mal zwölf Zentimeter Papiere bis hin zur Handentwicklung der Aufnahmen im Fotolabor werden wir selbst durchführen. Die intensive Auseinandersetzung mit dem Medium soll zu einem differenzierten Verständnis und einem anderen Zugang zur Fotografie führen. Ob Portrait oder Architektur: die Sujets für die Schwarz-Weiß Aufnahmen sind nicht vorgegeben und entwickeln sich ggf. aus den Inputs der Summer School. Alle Aufnahmen, die während des Workshops entstehen, verbleiben bei euch. Wer analoge Kameras hat, kann diese gerne zum Experimentieren mitbringen.
Workshop mit: Hannes Woidich
++++
Hannes Woidich hat Fotografie an der FH Dortmund und der Universidad Guanajuato, Mexiko studiert. Er arbeitet als freischaffender Fotograf in Dortmund, nahm an verschiedenen Einzel- und Gruppenausstellungen und an Ausschreibungen und Kunstpreisen teil. Er ist Lehrbeauftragter für Fotografie an der Universität Dortmund und an der Hochschule Düsseldorf und Mitglied im Künstlerhaus Dortmund, für das er mehrere Ausstellungen und Workshopprogramme konzipierte. Darüber hinaus ist er Teamleiter für Fortbildungsprogramme an der UZWEI – Etage für kulturelle Bildung im Dortmunder U.
www.hanneswoidich.photo
Foto: Hannes Woidich
In der analogen Fotografie sind anders als in der digitalen Fotografie nicht alle Parameter exakt zu steuern und nur bedingt planbar. Was anfangs als Nachteil erscheint, kann in das eigene künstlerische Schaffen einfließen. In unserem Kurs werden wir prozessorientiert arbeiten. Alle Schritte, vom Konstruieren der Großformatkameras über das Konfektionieren der neun mal zwölf Zentimeter Papiere bis hin zur Handentwicklung der Aufnahmen im Fotolabor werden wir selbst durchführen. Die intensive Auseinandersetzung mit dem Medium soll zu einem differenzierten Verständnis und einem anderen Zugang zur Fotografie führen. Ob Portrait oder Architektur: die Sujets für die Schwarz-Weiß Aufnahmen sind nicht vorgegeben und entwickeln sich ggf. aus den Inputs der Summer School. Alle Aufnahmen, die während des Workshops entstehen, verbleiben bei euch. Wer analoge Kameras hat, kann diese gerne zum Experimentieren mitbringen.
Workshop mit: Hannes Woidich
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Hannes Woidich hat Fotografie an der FH Dortmund und der Universidad Guanajuato, Mexiko studiert. Er arbeitet als freischaffender Fotograf in Dortmund, nahm an verschiedenen Einzel- und Gruppenausstellungen und an Ausschreibungen und Kunstpreisen teil. Er ist Lehrbeauftragter für Fotografie an der Universität Dortmund und an der Hochschule Düsseldorf und Mitglied im Künstlerhaus Dortmund, für das er mehrere Ausstellungen und Workshopprogramme konzipierte. Darüber hinaus ist er Teamleiter für Fortbildungsprogramme an der UZWEI – Etage für kulturelle Bildung im Dortmunder U.
www.hanneswoidich.photo
Foto: Hannes Woidich
Wie uns alle Erfahrung nahelegt, funktionieren Utopien am bestem auf dem Papier, ungeachtet, ob sie sich zwischen den Strichen einer Zeichnung oder den Zeilen eines Buches entwickeln. Denn wie das Schlaraffenland, wo Milch und Honig immerwährend fließen, ist allein das Wort „Utopie“ bereits entweder als Ort alles Guten oder als Ort, der eben nicht vorhanden ist, gedacht. In erster Linie sind Utopien jedoch Gedankenexperimente und genau hier setzt der Workshop an.
Eine Zeichnung ist geradezu prädestiniert, Ideen zu veranschaulichen; schließlich hat Leonardo da Vinci nie ein gebautes Flugobjekt gesehen und dennoch zeichnerisch eines vorweggenommen – in einer heute als visionär geltenden einfachen (simplen?) Skizze eines Fallschirms. Anderseits kann die Hand, die einen Bleistift führt, das Rad der Gedanken ankurbeln und den Kopf auf unerwartete Ideen stoßen. Genau diese Potentiale der Zeichnung werden wir kennenlernen. Gezeichnetes kann hier auch um das Darstellungsmittel der Collage erweitert werden, sei es durch das Zusammenfügen mehrerer Zeichnungen, das Einbauen von Fotografien oder anderweitiger Materialien.
Das Kernstück unseres Experiments ist folgender Gedanke: möglicherweise haben wir bereits winzige utopische Bruchstückchen gesichtet und müssen uns lediglich, Archäologen ähnlich, Stück für Stück auf dem weißen Blatt Papier voran graben. Was könnte uns begegnen? Unbekannte Werkzeuge? Hybride Objekte der Energiegewinnung? Schwimmende Häuser? Oder etwas, das uns gänzlich fremd oder unkonkret ist?
Eventuell lässt sich ein Gesamtbild erahnen, indem sich die Fundstücke einzelner Teilnehmender ergänzen. Oder wir entdecken Formen von kollaborativer Arbeit, die Widersprüchliches zulassen und darin ein Sinnbild gesellschaftlichen Zusammenlebens zeichnen.
Bereits ausgereifte Ideen sind also keineswegs erforderlich. Es gilt mit Freude und Bleistift zu denken. Welche Erfahrungen spiegeln sich wider? Spielen paradiesische Vorstellungen, wie die vom Schlaraffenland, heute noch eine Rolle? Wäre das Leben darin wirklich ein erstrebenswerter oder nicht eher ein desaströs langweiliger Zustand?
Workshop mit: Agnes Mrowiec
++++
Agnes Mrowiec ist freischaffende Künstlerin mit dem Schwerpunkt Malerei. Sie studierte Bildende Kunst an der Akademie der Bildenden Künste Stuttgart. Als künstlerische und wissenschaftliche Assistentin war sie insgesamt 6 Jahre für das Institut für Darstellen und Gestalten der Universität Stuttgart und dem Lehrstuhl für Bildnerische Gestaltung der RWTH Aachen im Fachbereich Architektur tätig. Zuvor absolvierte sie ein Studium der Architektur an der BUGH Wuppertal sowie an der Kunstakademie Düsseldorf.
www.agnesmrowiec.de
Foto: Agnes Mrowiec
Wie uns alle Erfahrung nahelegt, funktionieren Utopien am bestem auf dem Papier, ungeachtet, ob sie sich zwischen den Strichen einer Zeichnung oder den Zeilen eines Buches entwickeln. Denn wie das Schlaraffenland, wo Milch und Honig immerwährend fließen, ist allein das Wort „Utopie“ bereits entweder als Ort alles Guten oder als Ort, der eben nicht vorhanden ist, gedacht. In erster Linie sind Utopien jedoch Gedankenexperimente und genau hier setzt der Workshop an.
Eine Zeichnung ist geradezu prädestiniert, Ideen zu veranschaulichen; schließlich hat Leonardo da Vinci nie ein gebautes Flugobjekt gesehen und dennoch zeichnerisch eines vorweggenommen – in einer heute als visionär geltenden einfachen (simplen?) Skizze eines Fallschirms. Anderseits kann die Hand, die einen Bleistift führt, das Rad der Gedanken ankurbeln und den Kopf auf unerwartete Ideen stoßen. Genau diese Potentiale der Zeichnung werden wir kennenlernen. Gezeichnetes kann hier auch um das Darstellungsmittel der Collage erweitert werden, sei es durch das Zusammenfügen mehrerer Zeichnungen, das Einbauen von Fotografien oder anderweitiger Materialien.
Das Kernstück unseres Experiments ist folgender Gedanke: möglicherweise haben wir bereits winzige utopische Bruchstückchen gesichtet und müssen uns lediglich, Archäologen ähnlich, Stück für Stück auf dem weißen Blatt Papier voran graben. Was könnte uns begegnen? Unbekannte Werkzeuge? Hybride Objekte der Energiegewinnung? Schwimmende Häuser? Oder etwas, das uns gänzlich fremd oder unkonkret ist?
Eventuell lässt sich ein Gesamtbild erahnen, indem sich die Fundstücke einzelner Teilnehmender ergänzen. Oder wir entdecken Formen von kollaborativer Arbeit, die Widersprüchliches zulassen und darin ein Sinnbild gesellschaftlichen Zusammenlebens zeichnen.
Bereits ausgereifte Ideen sind also keineswegs erforderlich. Es gilt mit Freude und Bleistift zu denken. Welche Erfahrungen spiegeln sich wider? Spielen paradiesische Vorstellungen, wie die vom Schlaraffenland, heute noch eine Rolle? Wäre das Leben darin wirklich ein erstrebenswerter oder nicht eher ein desaströs langweiliger Zustand?
Workshop mit: Agnes Mrowiec
++++
Agnes Mrowiec ist freischaffende Künstlerin mit dem Schwerpunkt Malerei. Sie studierte Bildende Kunst an der Akademie der Bildenden Künste Stuttgart. Als künstlerische und wissenschaftliche Assistentin war sie insgesamt 6 Jahre für das Institut für Darstellen und Gestalten der Universität Stuttgart und dem Lehrstuhl für Bildnerische Gestaltung der RWTH Aachen im Fachbereich Architektur tätig. Zuvor absolvierte sie ein Studium der Architektur an der BUGH Wuppertal sowie an der Kunstakademie Düsseldorf.
www.agnesmrowiec.de
Foto: Agnes Mrowiec
In unserem Workshop beschäftigen wir uns mit Hilfsmitteln. Wir werden eigene künstlerische Bauprojekte realisieren, die im weiteren Sinne mit Hilfsmitteln und Werkzeugen zu tun haben. Dafür benutzen wir elektrische Handwerkzeuge und unterschiedliche Materialien, die wir auf dem Uni-Campus finden oder die uns in den Arbeitsräumen zur Verfügung stehen. Auch der eigene Körper kann als besonderes Werkzeug eingesetzt werden. Zum Ende der Sommerakademie präsentieren wir die Projekte. Das können fertige Arbeiten und auch Entwürfe sein. Im Vordergrund des Workshops stehen die Entwicklung und Umsetzung gestalterischer Ideen und der Ausbau von Fähigkeiten im Umgang mit Handwerkszeugen.
Hilfsmittel sind beispielsweise in Form eines Meißels, einer Jacke, einer Einmal-Transportverpackung für Tomaten oder einer Bombe immer angepasst an die Beschaffenheit des menschlichen Körpers und die Handlichkeit im Gebrauch der Ausführenden. Unsere Werkzeuge werden durch eine einzelne Person oder eine Personengruppe in Arbeitsteilung gesteuert. Es ist für uns in der Regel selbstverständlich, vier rotierende Gliedmaßen, einen Kopf und Zähne zu haben. Besonders gut ausgebildete Körper empfinden wir als schön. Vergleichen wir ein Schweizer Taschenmesser mit unserem Körper werden wir sehen, dass wir uns dem Aussehen nach nicht unähnlich sind. Allerdings gibt es so ein Messer nur, weil wir selbst mit der Seite unserer Hand nichts schneiden könnten. Wir haben also ein Materialproblem. Aus dieser körperimmanenten Unzulänglichkeit heraus haben wir unzählige Hilfsmittel geschaffen und uns zu Eigen gemacht. Ein Segen und ein Untergang.
In der Workshopwoche wollen wir unser Bewusstsein dafür schärfen, dass unserer Körper ein besonderes Werkzeug ist. Für ihn können viele Hilfsmittel – weit vorausschauend und in abgestimmten Kollektiven – effektiv und zielführend gebaut und eingesetzt werden. Sie bringen Gutes und auch Schlechtes, je nach Blickwinkel. Zu Beginn des Workshops wählen die Teilnehmenden Materialien und Werkzeuge passend zu den eigenen Ideen und Wünschen aus. Dabei bekommen sie Unterstützung in der Materialfindung und der Ideenauswertung und lernen einige nützliche Werkzeuge kennen: zum Beispiel eine Dübelhilfe und ein Hartwachsreparierset, aber auch welche Bohrer es gibt und was diese alles können.
Workshop mit: Elisabeth Rosenthal
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Elisabeth Rosenthal studierte Malerei, Performance und räumliches Gestalten am Central Saint Martins College in London und an der Hochschule für Bildende Künste in Dresden. 2010 beendete sie ihr Studium mit einem Meisterschülerabschluss. Sie erhielt das Landesstipendium des Sächsischen Staatsministeriums für Wissenschaft und Kunst, das Hegenbarth-Stipendium der Stiftung für Kunst und Kultur der Ostsächsischen Sparkasse Dresden und das Neustart Kultur-Stipendium der Stiftung Kunstfonds. Seit 2016 lebt sie als freischaffende Künstlerin in Berlin.
www.elisabethrosenthal.wordpress.com
Foto: Elisabeth Rosenthal
In unserem Workshop beschäftigen wir uns mit Hilfsmitteln. Wir werden eigene künstlerische Bauprojekte realisieren, die im weiteren Sinne mit Hilfsmitteln und Werkzeugen zu tun haben. Dafür benutzen wir elektrische Handwerkzeuge und unterschiedliche Materialien, die wir auf dem Uni-Campus finden oder die uns in den Arbeitsräumen zur Verfügung stehen. Auch der eigene Körper kann als besonderes Werkzeug eingesetzt werden. Zum Ende der Sommerakademie präsentieren wir die Projekte. Das können fertige Arbeiten und auch Entwürfe sein. Im Vordergrund des Workshops stehen die Entwicklung und Umsetzung gestalterischer Ideen und der Ausbau von Fähigkeiten im Umgang mit Handwerkszeugen.
Hilfsmittel sind beispielsweise in Form eines Meißels, einer Jacke, einer Einmal-Transportverpackung für Tomaten oder einer Bombe immer angepasst an die Beschaffenheit des menschlichen Körpers und die Handlichkeit im Gebrauch der Ausführenden. Unsere Werkzeuge werden durch eine einzelne Person oder eine Personengruppe in Arbeitsteilung gesteuert. Es ist für uns in der Regel selbstverständlich, vier rotierende Gliedmaßen, einen Kopf und Zähne zu haben. Besonders gut ausgebildete Körper empfinden wir als schön. Vergleichen wir ein Schweizer Taschenmesser mit unserem Körper werden wir sehen, dass wir uns dem Aussehen nach nicht unähnlich sind. Allerdings gibt es so ein Messer nur, weil wir selbst mit der Seite unserer Hand nichts schneiden könnten. Wir haben also ein Materialproblem. Aus dieser körperimmanenten Unzulänglichkeit heraus haben wir unzählige Hilfsmittel geschaffen und uns zu Eigen gemacht. Ein Segen und ein Untergang.
In der Workshopwoche wollen wir unser Bewusstsein dafür schärfen, dass unserer Körper ein besonderes Werkzeug ist. Für ihn können viele Hilfsmittel – weit vorausschauend und in abgestimmten Kollektiven – effektiv und zielführend gebaut und eingesetzt werden. Sie bringen Gutes und auch Schlechtes, je nach Blickwinkel. Zu Beginn des Workshops wählen die Teilnehmenden Materialien und Werkzeuge passend zu den eigenen Ideen und Wünschen aus. Dabei bekommen sie Unterstützung in der Materialfindung und der Ideenauswertung und lernen einige nützliche Werkzeuge kennen: zum Beispiel eine Dübelhilfe und ein Hartwachsreparierset, aber auch welche Bohrer es gibt und was diese alles können.
Workshop mit: Elisabeth Rosenthal
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Elisabeth Rosenthal studierte Malerei, Performance und räumliches Gestalten am Central Saint Martins College in London und an der Hochschule für Bildende Künste in Dresden. 2010 beendete sie ihr Studium mit einem Meisterschülerabschluss. Sie erhielt das Landesstipendium des Sächsischen Staatsministeriums für Wissenschaft und Kunst, das Hegenbarth-Stipendium der Stiftung für Kunst und Kultur der Ostsächsischen Sparkasse Dresden und das Neustart Kultur-Stipendium der Stiftung Kunstfonds. Seit 2016 lebt sie als freischaffende Künstlerin in Berlin.
www.elisabethrosenthal.wordpress.com
Foto: Elisabeth Rosenthal
Der Workshop beschäftigt sich mit künstlerischen und technischen Potenzialen der dokumentarischen Fotografie im Zeitalter digitaler Bildproduktion. Untersucht wird also das Spannungsfeld, welches sich zwischen der Manipulierbarkeit digitaler Bilder und dem Wirklichkeitsversprechen der dokumentarischen Fotografie entfaltet. Durch Versuche und Experimente mit Digitalkameras, Software und anderen technischen Hilfsmitteln erproben die Teilnehmer*innen die Möglichkeiten der digitalen Fotografie und entwickeln eigene digitale Bilder.
Insbesondere in den ersten Jahrzehnten nach der Erfindung der Fotografie war der Status fotografischer Bilder als exakte „Abbilder der Wirklichkeit“ nahezu unangefochten. Die unzähligen Möglichkeiten zur Manipulation fotografischer Bilder führte jedoch zu der Einsicht, dass dieser angenommene Einklang mit der Wirklichkeit weit weniger zwingend ist, als zunächst behauptet wurde. Der Workshop bietet den Teilnehmer*innen die Möglichkeit, die digitale Fotografie als Medium zu erproben, dessen Differenzen zur Wirklichkeit keine zwingenden Problemzonen sind, sondern auch ungeahnte Möglichkeitsräume eröffnen. Auch oder vielleicht sogar gerade für die dokumentarische Fotografie.
Vermittelt werden die technischen Grundlagen im Umgang mit digitalen Kameras, Blitzlichtanlagen, Bildbearbeitungsprogrammen und die Ausgabemöglichkeiten digitaler Bilder. Verknüpft werden diese technischen Lehrinhalte mit einer Sensibilisierung für Konzeption und Bildgestaltung.
Workshop mit: Patrick Lohse
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Patrick Lohse nutzt in seinen künstlerischen Arbeiten Strategien des Dokumentarischen um visuelle Gegenmodelle und spekulative Perspektiven auf die Wirklichkeit zu entwickeln. Er lebt und arbeitet in Bochum.
www.patricklohse.de
Foto: Jeff Wall, Parent Child, 2018, Inkjet Print, 220 x 275 cm
Der Workshop beschäftigt sich mit künstlerischen und technischen Potenzialen der dokumentarischen Fotografie im Zeitalter digitaler Bildproduktion. Untersucht wird also das Spannungsfeld, welches sich zwischen der Manipulierbarkeit digitaler Bilder und dem Wirklichkeitsversprechen der dokumentarischen Fotografie entfaltet. Durch Versuche und Experimente mit Digitalkameras, Software und anderen technischen Hilfsmitteln erproben die Teilnehmer*innen die Möglichkeiten der digitalen Fotografie und entwickeln eigene digitale Bilder.
Insbesondere in den ersten Jahrzehnten nach der Erfindung der Fotografie war der Status fotografischer Bilder als exakte „Abbilder der Wirklichkeit“ nahezu unangefochten. Die unzähligen Möglichkeiten zur Manipulation fotografischer Bilder führte jedoch zu der Einsicht, dass dieser angenommene Einklang mit der Wirklichkeit weit weniger zwingend ist, als zunächst behauptet wurde. Der Workshop bietet den Teilnehmer*innen die Möglichkeit, die digitale Fotografie als Medium zu erproben, dessen Differenzen zur Wirklichkeit keine zwingenden Problemzonen sind, sondern auch ungeahnte Möglichkeitsräume eröffnen. Auch oder vielleicht sogar gerade für die dokumentarische Fotografie.
Vermittelt werden die technischen Grundlagen im Umgang mit digitalen Kameras, Blitzlichtanlagen, Bildbearbeitungsprogrammen und die Ausgabemöglichkeiten digitaler Bilder. Verknüpft werden diese technischen Lehrinhalte mit einer Sensibilisierung für Konzeption und Bildgestaltung.
Workshop mit: Patrick Lohse
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Patrick Lohse nutzt in seinen künstlerischen Arbeiten Strategien des Dokumentarischen um visuelle Gegenmodelle und spekulative Perspektiven auf die Wirklichkeit zu entwickeln. Er lebt und arbeitet in Bochum.
www.patricklohse.de
Foto: Jeff Wall, Parent Child, 2018, Inkjet Print, 220 x 275 cm
Immer sprechen wir und immer sprechen wir in der Sprache, was aber, wenn das Medium selbst nicht nur als Mittel zum Zweck der Kommunikation eingesetzt wird, sondern selbst einen Klangraum schafft, in den wir kopfüber eintauchen können und unseren Blick auf etwas richten, das wir bislang nicht in diesem Licht gesehen haben? In diesem Schreibworkshop wollen wir Klanggebilde schreiben, die klassisch als Gedicht bezeichnet werden. Dabei liegt der Fokus auch auf der Perspektive, aus der wir schreiben. Was zeige ich in diesem Klanggebilde und von welcher Position spreche ich? Wie kann ich Widersprüche und Harmonien in meinem Blickwinkel und in meiner Wahrnehmung mit den Mitteln der Sprache zeigen? Wie kann ich Stolpersteine in meinem Alltag, in meiner Welt in Sprache übersetzen? Wie kann ich sprachliche Stolpersteine schaffen? Hierfür werden wir gemeinsam kleine Übungen machen, die keine fertigen Gedichte sein sollen, sondern erst einmal Ansätze bieten sollen zum Weiterdenken und Weiterarbeiten.
Workshop mit: Özlem Özgül Dündar
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Özlem Özgül Dündar ist freie Autorin und studierte Literatur und Philosophie in Wuppertal und am Deutschen Literaturinstitut Leipzig. Sie schreibt Lyrik, Prosa, Theaterstücke, Hörspiele und Essays. Neben ihrer schriftstellerischen Arbeit übersetzt sie auch Lyrik vorwiegend aus dem Türkischen und ist Mitherausgeberin zuletzt zum Beispiel von der Anthologie Flexen – Flâneusen* schreiben Städte (Verbrecher Verlag 2019).
Immer sprechen wir und immer sprechen wir in der Sprache, was aber, wenn das Medium selbst nicht nur als Mittel zum Zweck der Kommunikation eingesetzt wird, sondern selbst einen Klangraum schafft, in den wir kopfüber eintauchen können und unseren Blick auf etwas richten, das wir bislang nicht in diesem Licht gesehen haben? In diesem Schreibworkshop wollen wir Klanggebilde schreiben, die klassisch als Gedicht bezeichnet werden. Dabei liegt der Fokus auch auf der Perspektive, aus der wir schreiben. Was zeige ich in diesem Klanggebilde und von welcher Position spreche ich? Wie kann ich Widersprüche und Harmonien in meinem Blickwinkel und in meiner Wahrnehmung mit den Mitteln der Sprache zeigen? Wie kann ich Stolpersteine in meinem Alltag, in meiner Welt in Sprache übersetzen? Wie kann ich sprachliche Stolpersteine schaffen? Hierfür werden wir gemeinsam kleine Übungen machen, die keine fertigen Gedichte sein sollen, sondern erst einmal Ansätze bieten sollen zum Weiterdenken und Weiterarbeiten.
Workshop mit: Özlem Özgül Dündar
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Özlem Özgül Dündar ist freie Autorin und studierte Literatur und Philosophie in Wuppertal und am Deutschen Literaturinstitut Leipzig. Sie schreibt Lyrik, Prosa, Theaterstücke, Hörspiele und Essays. Neben ihrer schriftstellerischen Arbeit übersetzt sie auch Lyrik vorwiegend aus dem Türkischen und ist Mitherausgeberin zuletzt zum Beispiel von der Anthologie Flexen – Flâneusen* schreiben Städte (Verbrecher Verlag 2019).