SUMMER SCHOOL – Workshop DOKUMENTARFILM
WHAT’S UP WITH THE FLY ON THE WALL? -- filmische Beobachtung, ohne Worte erzählen
In diesem einwöchigen Workshop experimentieren wir mit einem der zentralsten Konzepte des Dokumentarfilms: der Beobachtung. In kleinen Teams werden wir kurze Clips produzieren. Dabei durchlaufen wir alle Produktionschritte des Dokumentarfilms und hinterfragen zugleich das Konzept der vermeintlich unbeteiligten „fly on the wall“. Die entstandenen Kurzfilme werden am Ende der Sommerakademie gemeinsam vorgeführt.
Die Beobachtung wird oft als Kernelement des Dokumentarfilms angesehen. In diesem praktischen Workshop werden wir uns daran ausprobieren, Handlungsabläufe zu begleiten und ohne in den Prozess einzugreifen lernen etwas ohne Worte zu erzählen. Durch die Zwischentöne und feinen Nuancen, die wir in der filmischen Beobachtung wahrnehmen, eröffnet sich uns die Möglichkeit Orte, Dinge und Personen zu beschreiben. Während diese Herangehensweise oftmals als „fly on the wall“, einer quasi neutralen Beobachtung seitens Unbeteiligter, beschrieben wird, möchten wir uns die Konsequenzen und Einflüsse unserer eigenen Anwesenheit schon zu Beginn verdeutlichen. Dazu nähern wir uns in der Einführung dem Thema auch mit kritischen Fragen an: Was ist eine Beobachtung? Was sind die spezifischen Möglichkeiten des Filmischen? Welche Kritik könnte diese Herangehensweise provozieren? Nach der Besprechung filmischer Beispiele finden sich die Teilnehmer*innen in Teams von 2-3 Personen zusammen. In den folgenden Tagen werden sie mit Technik ausgerüstet ihre eigenen Beobachtungen drehen, schneiden und besprechen. Hier stehen die Erfahrungen der Teilnehmer*innen im Mittelpunkt. Es müssen keine fertigen Filme mit abgeschlossenen Erzählbögen entstehen. Vielmehr sind die entstandenen Clips als Momentaufnahmen gedacht. Sie werden Dokumente der jeweils gemachten Erfahrungen sein und in der Gesamtpräsentation aller Workshops am Ende der Sommerakademie vorgeführt. Die kurzen Filme sind dabei das Produkt der Herausforderung in einem zeitlich begrenzten Rahmen als Filmteam zusammenzuarbeiten und sich dabei mit Neugier und Mut auszuprobieren.
Workshop mit: Mala Reinhardt
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Mala Reinhardt arbeitet als Regisseurin und Produzentin von Dokumentarfilmen. Zunächst studierte sie Ethnologie in Köln, Neu-Delhi und Kampala. In ihrer filmischen Arbeit konzentriert sie sich vor allem auf unerzählte Geschichten und Gegennarrative zu öffentlichen Diskursen aus migrantischer und feministischer Perspektive. Ihr jüngster Langfilm DER ZWEITE ANSCHLAG, ein freies Projekt über rechte Gewalt in Deutschland, premierte 2018 auf der DOK Leipzig im Deutschen Wettbewerb. Derzeit arbeitet sie am langen Dokumentarfilm FAMILIAR PLACES, in dem es um das Thema Mehrfachzugehörigkeit geht.
Link zum Film von Mala: derzweiteanschlag.de
Foto:
Dozentin:
Mala Reinhardt
Datum und Uhrzeit:
Summer School: 12.-17.09.2022, ganztags
Ort:
Musisches Zentrum (Raum MZ 0/03)
Anmeldung unter:
zum Vorbereitungstreffen per Mail an [email protected] bis 13.6.2022 // Anmeldung zur Summer School: eCampus (21.06. – 28.06.2022, bis 12 Uhr)
Dozentin:
Mala Reinhardt
Datum und Uhrzeit:
Summer School: 12.-17.09.2022, ganztags
Ort:
Musisches Zentrum (Raum MZ 0/03)
Anmeldung unter:
zum Vorbereitungstreffen per Mail an [email protected] bis 13.6.2022 // Anmeldung zur Summer School: eCampus (21.06. – 28.06.2022, bis 12 Uhr)